Von einer Kapelle zu „Breischt“ wird erstmals in einem Visitationsprotokoll aus dem Bistumsarchiv (Heydinger a.a.O.) aus dem Jahre 1570 berichtet, während der Ort selbst bereits im Jahre 1341 urkundlich erwähnt wird.

An der Einmündung der Kapellenstraße in die Hauptstraße steht die kleine Kirche. Der quadratische Chorraum aus dem 16. Jahrhundert stellte früher allein den Kapellenraum dar. Ein barockisiertes Schiff wurde um 1800 angefügt. Im Chor und in der Sakristei befinden sich spätgotische Spitzbogenfenster, wovon das an der Altarrückseite zugemauert ist und nur nach außen die Sandsteingewände sichtbar sind. Der Chor ist kreuzgewölbt, mit Wandsäulchen für die Hohlkehlrippen. Die barocke Kreuzigungsgruppe an der Rückwand des Chores stammt aus dem 18. Jahrhundert und stand bis zur Renovierung im Jahre 1977 auf dem Altar. Dieser wurde nach der damaligen Liturgiereform vorgezogen, um dieser gerecht zu werden. Chor und Schiff sind durch einen halbrunden gedrückten Triumphbogen miteinander verbunden.

Der spätgotische Chor wurde um 1950 zu einem Turm mit Pyramidendach aufgestockt. Sein Obergeschoss zeigt gekuppelte Rundbogenfenster als Schallarkaden. Das Schiff, dessen Deckengewölbe wegen erheblicher Schäden im Jahre 1977 durch eine Holzdecke in Form einer flachen Tonne stabilisiert wurde, wird auf jeder Längsseite von nur einem Rundbogenfenster gegliedert. Seine Westfront trägt über dem abgewalmten Giebel einen Dachreiter und als einzige Gliederung ein spätgotisches im Kielbogen schließendes Portal. Es stammt wohl vom Vorgängerbau. In beiden Bauteilen befinden sich Fensterverglasungen des Trierer Künstlers Jakob Schwarzkopf von 1955.

Die Kapelle, die über 2 Türme verfügt, einer über dem alten Chorraum, der zweite über dem angebauten Kirchenschiff, beheimatet heute 2 Glocken. Die alte Bronzeglocke stammt aus dem Jahre 1841. Die zweite ebenfalls bronzene Glocke wurde im Jahre 1986 zusammen mit einem elektrischen Geläute von der Glockengießerei Mark in Brockscheid angeschafft. Sie wurde im April 1986 gegossen. Zu diesem Ereignis fuhren viele Brechter Bürger nach Brockscheid, so an diesem Tag 13 Glocken dort gegossen wurden. Alle die dabei waren, erinnern sich heute noch gerne an diesen Vorgang. Mit einem großen Kapellenfest wurde die Glockenweihe am 22. Juni 1986 begangen. Diese Glocke trägt die Inschrift: „Maria, Königin des Friedens, bitte für uns, Heilige Luzia beschütze uns“.

Rückblickend ist festzuhalten, dass im ersten Weltkrieg eine Glocke zum Einschmelzen für Kriegsdienste abgeliefert werden musste. Anschließend, so die mündliche Überlieferung, stiftete eine Frau Margaretha Tinnes geb. Mulling aus Brecht stammend, wohnhaft in Saarbrücken, eine neue Glocke, die man dann im 2. Weltkrieg einschmolz. Daraufhin stiftete die Familie Billen aus Brecht eine 75 kg schwere Glocke aus Stahl, die fortan für die Brechter ihre Dienste tat. Nach der Errichtung des Turmes über dem Chor im Jahre 1951 erhielten die Brechter die kleinste im Krieg nicht eingeschmolzene Glocke aus der Pfarrkirche in Wißmannsdorf, nachdem diese 3 neue erhalten hatten. Die Inschrift dieser Glocke lautet: „J.B.N. Coulard in Trier goss mich 1841“. Die alte Glocke wurde fortan nur noch während des Rosenkranzgebetes zum „Engel des Herrn“ geläutet.

Im Jahre 1999 erfolgte eine Renovierung der Kapelle im Innenbereich. Die nicht denkmalpflegerischen Ansprüchen genügende Holzdecke wurde mit doppellagigen Rigipsplatten überzogen und neu angestrichen. Desgleichen erhielten auch die übrigen Wandflächen einen neuen Anstrich. Die Sitz- und Kniebänke wurden gepolstert und der Holzboden neu versiegelt. Im Anschluss an eine Sonntagsmesse am 10. Oktober 1999 feierten die Brechter Bürger den Abschluss der gelungenen Arbeiten.

Am 15.10.2016 wurde der Außenanstrich der Kapelle erneuert. Dank der finanziellen Unterstützung durch die RWE-AG und unter Mithilfe von 15 Brechter Bürgern konnte die Maßnahme kostengünstig umgesetzt werden.

Im Laufe der nächsten Jahre steht eine umfassende Sanierung des Daches des Kirchenschiffes an. Dieserhalb wurde am 05.10.2016 ein Förderverein zur Erhaltung der Kapelle gegründet (Näheres unter Vereine des Ortes).

Als Zeugnis des baukünstlerischen Schaffens dieser Zeit und als Zentrum des religiösen Lebens von Brecht trägt die Katholische Filialkirche St. Luzia, in der Mitte des Dorfes stehend, erheblich zur Belebung und Werterhöhung ihrer Umgebung bei.

Die Kapelle steht heute im Eigentum der Zivilgemeinde Brecht.